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Jahrhundert zurück. Einige Funde sind
für die Paläontologie und Archäologie
auch international bedeutend.
In der Ausstellung werden archäologische
und paläontologische Funde aus
der Region präsentiert. Die Schausammlung
enthält unter anderem die ältesten
Fossilien in Westfalen, frühe Landpflanzen
aus dem Mitteldevon an Volme und
Lenne, riesige Ur-Insekten aus dem
Oberkarbon in Hagen und Dinosaurier
aus der Kreidezeit im Sauerland. Das
Museum zeigt die bislang ältesten Überreste
von modernen Menschen aus der
Nacheiszeit in Europa. Sie sind über
11.000 Jahre alt und wurden in der Blätterhöhle
in Hagen entdeckt.
Schloss Hohenlimburg
Allein der Ausblick von der einzigen erhaltenen
Höhenburg Westfalens ist eine
Reise wert. Schon von weitem ist das
Schloss Hohenlimburg, das 1242 als
Sitz der Grafen von Isenberg-Limburg
erstmals urkundlich erwähnt wurde,
sichtbar. Das Museum im neuen Palais
des Schlosses zeigt Exponate zur
fürstlichen Wohnkultur des 18. und 19.
Jahrhunderts und zur Geschichte des
Schlosses.
Westfälische Freilichtmuseum
Ganz hoch in der Gunst der Besucher
steht zudem das Westfälische Freilichtmuseum.
Auf einer Länge von rund 2,5
Kilometern bildet das malerische Mäckingerbachtal,
eines der schönsten
Wiesentäler des westlichen Sauerlandes,
Das historische Gelände der Elbershallen bietet zahlreiche
Ausgeh- und Freizeitmöglichkeiten.
den passenden Rahmen für ein
Museum, in dem ein ebenso faszinierender
wie lehrreicher Bogen von der
Vergangenheit zur Gegenwart geschlagen
wird. Hier erleben die Besucher die
Geschichte der Industrialisierung live.
Auf einer Fläche von 42 Hektar präsentieren
sich mehr als 60 historische
Werkstätten und Fabrikbetriebe, die
einen Bogen spannen von den ländlichen
und kleinstädtischen Handwerksbetrieben
bis hin zu den Anfängen der
Hochindustrialisierung. Dabei sind die
alten Maschinen und Geräte nicht nur
zu besichtigen, vielmehr können Besucher
selbst Papier schöpfen und
drucken oder Seile schlagen. Beschließen
kann man den Ausflug mit einem
frischen Bier aus der Museumsbrauerei
und einem kulinarischen Besuch im Restaurant
„Museumsterrassen“.
Musik in Hagen
„Kierkegaard und Schopenhauer hatten
beide recht, zwangsläufig und auf die
Dauer endet vieles schlecht. Doch man
muss auch sagen, dass das Leben sich
nicht ziert, in Wirklichkeit ist ALLES drin
und das wird krass serviert.“ Bewusst
oder nicht – diese Zeilen aus dem 2005
erschienenen „Extrabreit“-Song „Süchtig“
bringen den Geist der Neuen Deutschen
Welle auf den Punkt. Kurz, rau,
und intensiv schwappte die Welle über
Hagen hinweg. Doch schon Ende der
1970er Jahre, als Punk und New Wave
die etablierte Rockmusik ablösten, gingen
von der Hagener Musikszene so viele
Impulse aus, dass Hagen Anfang der
1980er Jahre als deutsches Liverpool
galt. 2018 – 40 Jahre nach den Glanzstunden
der Hagener Musikgeschichte
– holte das von ganz unterschiedlichen
Akteuren veranstaltete Musik- und Kulturfestival
„HAGEN POPSTAR GLÜCK“
die Aufbruchsstimmung dieser Zeit zurück
an die Volme, rein ins Museum und
rauf auf die Bühne.
Aber auch heute wird das kulturelle Leben
in der Volmestadt durch eine überaus
rege Musikszene geprägt. Zahlreiche
Chöre, Gesangsvereine, Bands
und Musikinitiativen decken das ganze
musikalische Spektrum von Klassik bis
zur Volksmusik, von Jazz bis Pop, von
Rock bis Punk ab. Klangvolle Namen
wie „Extrabreit“, „Grobschnitt“ und
„Nena“ stehen noch immer für „Musik
made in Hagen“.
Karl Halle, der im 19. Jahrhundert als
Klaviervirtuose in Paris und später als
Dirigent und Konzertveranstalter in
England zu Weltruhm gelangte, war ein
Sohn Hagens.
Literatur aus Hagen
Auch der 1979 verstorbene große deutsche
Dichter Ernst Meister, zu dessen
Ehren seit 1981 der Ernst-Meister-Preis
verliehen wird, war ein Sohn der Stadt.
Nicht zu vergessen ist ferner Herbert
Reinecker, der ungekrönte König unter
den deutschen Kriminalautoren, aus
dessen Feder TV-Dauerbrenner wie
„Der Kommissar“ und „Derrick“ stammen.
Auch im Winter einen Besuch wert:
das Freilichtmuseum Hagen.